Die Odyssee von cyon.com

Philipp Zeder
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Philipp Zeder

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Über cyon

Veröffentlicht am 25. Nov. 2010

Aktualisiert am 22. Jan. 2024

Ein wichtiger Punkt bei der Neugründung eines Unternehmens ist die Verfügbarkeit des Namens als .com Domain. Dessen waren sich auch unsere beiden Gründer bewusst, aber leider war in unserem Fall cyon.com bereits durch eine andere Person registriert. Dies war für uns aber noch lange kein Grund den Namen abzuschreiben. So begann eine wahre Odyssee um den Erwerb der Domain, die mehrere Jahre dauerte und vor kurzem ein gutes Ende fand.

Unter der Domain cyon.com war keine Website aktiv und so mussten wir andere Kanäle nutzen. Die erste heisse Spur nach den Inhabern der Domain führte uns ins kalte Utah in den USA. Doch die Angaben in den WHOIS Daten schienen nicht zu stimmen, eine Antwort der Besitzer blieb aus. Mit Hilfe von archive.org konnte eine nicht mehr aktive Website ausfindig gemacht werden, doch auch die so aufgespürten ehemaligen Besitzer wussten nichts über den weiteren Verlauf der Domain. Nach einer Beschwerde betreffend ungültigen WHOIS Daten bei der zuständigen Stelle wurden die Daten angepasst und eine Verbindung kam zu Stande – vermeintlich. Hinter der Telefonnummer verbarg sich ein Anrufbeantworter und unsere Anfragen blieben unbeantwortet.

In der Zwischenzeit war an der unter der Domain hinterlegten Adresse ein neuer Mieter eingezogen. Es handelte sich dabei um ein interaktives Theater mit dem Namen Lazarus Maze Haunted House. Durchaus treffend, wenn man sich das Haus einmal anschaut:

600 Exchange Road, Ogden, UT

Auf diese Adresse war die Domain ehemals registriert.

Der neue Hoffnungsschimmer wurde aber im Keim erstickt, denn E-Mails an das Theater kamen mit der Meldung “Mailbox voll” postwendend zurück. Und das über viele Monate lang. Lustigerweise war dieses Spukhaus dann aber doch entscheidend, denn über Facebook konnte letztendlich ein Kontakt hergestellt werden, welcher zum Namen der Besitzerin führte.
Und von da an ging es dann plötzlich schnell. Glücklicherweise war die Besitzerin bereit den Domainnamen zu verkaufen und so konnten mittels einem (bei einem Domainkauf empfehlenswerten) Escrow-Dienst der Kauf sicher über die Bühne gebracht werden.

Dank

  • grosser Beharrlichkeit,
  • der Nutzung unkonventioneller Wege zur Kontaktaufnahme
  • und viel Geduld

sind wir nun stolze Besitzer von cyon.com.

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11 Kommentare

Piet
Piet 23. Dez. 2010 21:51

Liebe cyon-ler,

Wenn ich Eure Odyssee so lese wird mir erst bewusst, wie einfach meine Firmengründung mit Domain (abdagon.com und .ch) gegangen ist. Nachdem ich den Namen einmal definiert hatte (sprachneutral, aussprechbar, seriös, vorne im Alphabet, …), waren .com und .ch beide noch verfügbar.

.com ist für mich absolut ok – ich denke, es gehört zur Firmenstrategie, die Ausrichtung früh zu definieren und rechtzeitig die notwendigen Ressourcen zu organiseren (sicher besser als unter Zeitdruck).

Weiterhin viel Erfolg, geruhsame Festtage…
…Piet

David
David 1. Dez. 2010 14:49

Mir ist nicht klar, wieso hier überahupt der Begriff “Kundengelder” verwendet wird?

Es ist doch ganz alleine Sache von cyon, was sie mit IHREM Geld machen. Sie sind eine gewinnorientierte Firma und wollen Geld verdienen.
Im Unterschied zu SWITCH sind sie keine Stiftung o.ä. die alle Gewinne wieder in Form von Preissenkungen an die Kunden weitergeben muss.

cyon hat ein Produkt mit einem Preis am Markt und jeder kann für sich selber entscheiden ob Preis/Leistung für ihn stimmt und ob er Kunde werden will oder nicht.

Bebbi
Bebbi 1. Dez. 2010 13:30

ad Stefan. Lieber Stefan. Ich habe kein Wörtlein gegen Cyon geschrieben – im Gegenteil (wenn du lesen UND verstehen kannst!). Die Endungen sind heute doch völlig unwesentlich geworden: Die «umliegenden Länder» sprechen Französisch, respektive Italienisch. Ich habe da viel Erfahrung, zum Beispiel, dass die Allgemeinheit der Franzosen keine andere Sprache als Französisch spricht. Und zudem frage ich mich, warum Englisch denn eine Weltsprache sein soll, wenn Englisch 600’000 Worte umfasst – dies im Vergleich zu Französisch: 200’000 und Deutsch: 400’000. Wieviele Worte Finnisch oder Ungarisch umfasst, weiss ich momentan nicht, aber diese beiden Sprachen haben eindeutig auch das Zeugs zu einer Weltsprache… Aber Spass beiseite: Eine Schweizer Firma darf doch auch mit «Swissness» werben – wie Schoggi oder Swatch… Dass man für eine immer unwichtiger werdende Endung einen Betrag «im unteren vierstelligen Bereich» ausgibt, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar; zumal im Zeitalter der Krise und des Welthungers… Und vielleicht nochwas, das meine leichte Irritation unterstreichen mag: Die immerhin führende elsässische Tageszeitung L’Alsace hat vor etwa einem Jahr ihre Endung von .com auf .fr umgebaut. Das gab zwar vorübergehend ein Puff, aber es zeigt, dass man in unserem Nachbarstaat die Endungen nach logischen Aspekten, (Land und Leute) installiert. Und ferner: die Zeitung hat eine deutschsprachige Ausgabe, die man auch unter .fr findet… Viele Grüsse

Stefan
Stefan 1. Dez. 2010 12:53

Lieber Bebi
Ich weiss zwar nicht was dich daran stört das sich ein Hostingunternehmen welches hervorragende Arbeitet leistet und für seine Kunden alles tut, eine .com Toplevel Domain kauft, aber zu deiner Frage folgende Antwort:

Eine .com Domäne zeigt nicht unbedingt an, dass eine Seite auf Englisch ist. Für eine Firma ist eine solche Domain insofern wichtig, dass auch umliegende Ländern wie Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich Interesse an den Dienstleistungen gewinnen könnten. Denn eine Webseite die auch unter einer .com Toplevel Domäne verfügt, zeugt eher davon, das sie auch International Interesse hat, oder aber in Zukuntf dieses Interesse haben wird.

Natürlich kann es auch andere Gründe haben, bspw. die Sicherung der Domäne für eventuelle Zukünftige entkwicklungen, usw.

Ich finde, dass Cyon super Arbeit leistet, der Support toll und die Server top sind! Und dann habe ich auch nichts dagegen wenn das Unertnehmen Geld in eine Domäne investiert, die momentan oder erst in Zukunft sinnvoll ist.

gruss Stefan

Bebbi
Bebbi 30. Nov. 2010 23:24

Und, was hat Cyon mit .com nun gewonnen, ausser Kundengelder im «vierstelligen Bereich» zum Fenster hinausgeworfen zu haben? Das .ch ist doch so schon sympathisch, und cyon.ch beweist, dass man auch in der Schweiz innovativ sein kann.

Remy
Remy 29. Nov. 2010 12:07

Blogpost kommt sobald supertext.com dann mal live geht:-)

Philipp Zeder
Philipp Zeder 29. Nov. 2010 09:53

Danke an alle für das positive Feedback.

@ Remy:
Das schreit ja förmlich nach einem entsprechenden Blogpost :).

@ Jeremy:
Der Preis lag im unteren vierstelligen Bereich ;).

Jeremy
Jeremy 28. Nov. 2010 23:58

und die bekannte Frage: Wie viel habt Ihr denn bezahlen müssen? :D

Remy
Remy 25. Nov. 2010 23:58

Tönt ja fast wie bei CSI Miami :-)
Wir hatten ne ähnliche Story und konnten supertext.com am Schluss von einem Sänger aus Montana kaufen.

Nathanael
Nathanael 25. Nov. 2010 16:47

Wow gratuliere. Echt interessante Story, muss den Blog hier wohl auch noch abonnieren. :-)

Simon
Simon 25. Nov. 2010 15:00

Bravo! Und danke für die spannende Geschichte! Solche Blogs sind spannend!