Gutenberg klopft an: Neuer WordPress-Editor steht vor der Tür

Philipp Zeder
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Philipp Zeder

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CMS & Co.

Veröffentlicht am 19. Juli 2018

Aktualisiert am 3. Juni 2021

Für das beliebteste Content-Management-System (CMS) der Welt stehen grosse Neuerungen an. Mit dem «Gutenberg» getauften Projekt schickt sich die Entwickler-Community hinter WordPress an, das Nutzererlebnis auf eine neue Ebene zu hieven. Technisch weniger versierten Benutzern soll der Umgang mit dem CMS einfacher gemacht werden.

Gutenberg klopft an: WordPress-Editor der Zukunft

Revolution im Buchdruck in WordPress

Johannes Gutenberg gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks, dem Schlüsselelement der Renaissance, die den Umbruch vom Mittelalter in die Neuzeit prägte. Ein ganz schön ambitiöser Name also, den sich die WordPress-Entwickler da ausgedacht haben. Wer die Entwicklungen um Gutenberg ein wenig verfolgt hat, merkt schnell: Das Projekt schlägt Wellen. Und so ist der gewählte Name durchaus passend. Die Bedienung von WordPress wird Gutenberg auf jeden Fall revolutionieren.

Meine Strasse, mein Zuhause, mein Block

In Gutenberg dreht sich alles um Blöcke, jeder Inhaltstyp wird mit dem neuen Editor zu einem eigenen Block. Damit lassen sich in einfacher Weise ansehnliche Layouts bauen. Die bisher vielen verschiedenen Methoden, WordPress dem eigenen Gusto anzupassen, verschwinden. Das wird WordPress gerade für Einsteiger noch attraktiver machen. Für eingefleischte WordPress-Experten ist mit Gutenberg unter Umständen jedoch ein Umdenken nötig. Klar ist: Gutenberg hievt WordPress in Sachen User-Interface auf ein neues Level. Im Kampf um Marktanteile unter den Content-Management-Systemen sicher nicht die schlechteste Neuerung.

Galerie-Block in Gutenberg

Schrittweise Einführung

Projekt Gutenberg wird rasant vorangetrieben. Die Sorgen bei Entwicklern und Webdesignern sind gross, dass ihre Kreationen mit dem neuen Editor nicht mehr funktionieren werden. Deshalb soll Gutenberg den Weg in die WordPress-Oberfläche schrittweise finden. In einem kürzlich erschienenen Blogbeitrag erklärt das Projekt-Team, welche Schritte in den kommenden Monaten geplant sind.

Mit der kommenden WordPress-Version 4.9.8, die voraussichtlich Ende Juli 2018 erscheinen wird, wird ein sogenannter «Callout» Einzug halten. Der bei der Anmeldung in die Administrationsoberfläche sichtbare Hinweis wird Nutzer dazu einladen, Gutenberg auszuprobieren. Bis Gutenberg zum Standard-Editor von WordPress wird, geschieht die Entwicklung und Nutzung nämlich in Form eines Plugins. Perfekt, um bestehende Web-Projekte für den neuen Editor fit zu machen.

So wird der Gutenberg-Hinweis voraussichtlich aussehen. (Quelle: WordPress-Trac)

So wird der Gutenberg-Hinweis voraussichtlich aussehen. (Quelle: WordPress-Trac)

Gutenberg macht optisch eine sehr gute Figur. Haben Sie auch Lust bekommen, den neuen Editor bereits jetzt auszuprobieren? Das Gutenberg-Plugin steht im offiziellen Plugin-Verzeichnis zum Download bereit. Umfassende Informationen zum Projekt finden Sie ausserdem auf wordpress.org/gutenberg und im Gutenberg-Handbuch.

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5 Kommentare

Gian
Gian 21. Juli 2018 18:26

Ich habe das Plugin dank diesem Blog-Bericht installiert und die ersten Texte mit “Gutenberg” geschrieben. Ich bin positiv überrascht, wie gut das Plugin bereits funktioniert. Wie immer muss man sich von alten Gewohnheiten trennen und sich an Neues gewöhnen, was mir aber mit 70 Jahren nicht besonders schwer fällt :). Ich verwende bewusst das Twenty Ten Theme, was für meine Zwecke völlig genügt und auch da es damit keine Überraschungen geben sollte/wird.

Theo
Theo 20. Juli 2018 09:30

Das mit dem Timing … so richtig schnell wird das jetzt nicht gehen, ich finde Gutenberg ist noch nicht wirklich ausgereift. Ich sage WordPress 5.0 kommt dieses Jahr auf keinen Fall mehr. Und wenn Gutenberg richtig programmiert ist, so wie ich immer allen sage müsste es sein, dürften auch keine Probleme mit bisherigen Themes auftreten. Mich stört eher daran, dass das so furchtbares JavaScript Geschmeiss ist, wo man nie so wirklich einschätzen kann, wie es reagiert. Eine von vielen genutzte Computer Firma hat das Betriebssystem runter gewirtschaftet. Hoffen wir, dass WordPress nicht auch so einen Fehler macht.

Norbert
Norbert 20. Juli 2018 01:39

Für das bekannte BeTheme scheint dies kein grosses Problem zu werden. Laut BeTheme-Support wird der BeTheme-eigene Editor Muffin Builder den Gutenberg-Editor wohl nicht tangieren, da der Muffin Builder den WordPress-Editor-Bereich nicht ausfüllt. Für das Theme selber wird versichert, dass es zu Gutenberg kompatibel sein wird.

Philippe
Philippe 19. Juli 2018 11:52

Die erste Frage, die mir in den Sinn kommt: Was bedeutet das für Themes, die mit anderen Editoren arbeiten, wie z.B. Fusion Builder oder WPBackery Page Builder?
Solche sind ja zu tausenden da draussen im Einsatz, auch bei mir selber. Ich hoffe mal, dass sich hier keine Kompatibilitätsprobleme ergeben werden.

Tom Brühwiler
Tom Brühwiler cyon
19. Juli 2018 13:47

WPBackery Page Builder, um hier ein Beispiel zu nennen, hat angekündigt, an der Kompatibilität zu Gutenberg zu arbeiten, so dass sich später mit einer aktuellen Version des Page Builders keine Probleme ergeben sollten. Der Teufel liegt hier aber sicher im Detail und vor allem auch am Zeitpunkt.