WordPress umziehen: Dank WP-CLI schnell und unkompliziert

Philipp Zeder
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Philipp Zeder

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CMS & Co.

Veröffentlicht am 20. Juli 2016

Aktualisiert am 7. März 2024

WordPress treibt nicht nur über 25% aller Websites dieser Welt an, sondern ist auch bei unseren Kunden das mit Abstand beliebteste Content-Management-System (CMS). Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrer WordPress-Website auf ein anderes Webhosting umziehen, ohne dass dabei Daten verloren gehen. WP-CLI macht’s möglich.

Mit WP-CLI ist der Umzug einer WordPress-Website schnell erledigt.

Mit WP-CLI ist der Umzug einer WordPress-Website schnell erledigt.

WP-CLI steht für «WordPress Command Line Interface». Mit dem Open-Source-Tool lässt sich eine WordPress-Installation komplett über die Kommandozeile verwalten. In unserem Artikel WP-CLI: WordPress einfach auf der Kommandozeile verwalten erklären wir, wie Sie WP-CLI auf Ihrem Webhosting installieren.

Mit einer kompletten WordPress-Installation umziehen

Der Umzug einer kompletten WordPress-Website besteht aus den folgenden drei Schritten:
1. Datenbank exportieren
2. Daten transferieren
3. Installation am neuen Ort konfigurieren

Ist sowohl auf den alten wie auch auf den neuen Server Zugriff per SSH möglich und jeweils WP-CLI installiert, kann’s losgehen. Wir gehen davon aus, dass die Website am neuen Ort unter der gleichen Domain wie vorher erreichbar sein soll.

1. Datenbank exportieren

Als Erstes exportieren wir die Datenbank auf dem alten Server. Wir verbinden uns dazu per SSH zum alten Server und wechseln ins Verzeichnis, in dem sich die WordPress-Installation befindet. Mit dem Befehl wp db export exportieren wir die Datenbank. Die exportierte Datenbank befindet sich danach im aktuellen Verzeichnis und trägt den Namen name_der_datenbank.sql.

2. Daten transferieren

Da die alte WordPress-Installation per SSH erreichbar ist und auch der neue Server per SSH angesprochen werden kann, ist das Zwischenspeichern der WordPress-Dateien auf dem lokalen Rechner nicht nötig. Wir verbinden uns per SSH auf den neuen Server, wechseln ins Verzeichnis in welches wir WordPress installieren möchten und führen folgenden Befehl aus:

scp -rv benutzer@alterserver.tld:pfad/zu/dateien/ .

Dabei ersetzen wir benutzer@alterserver.tld mit den Zugangsdaten zum alten Server. Der Teil pfad/zu/dateien/ entspricht dem Pfad, in dem die WordPress-Dateien auf dem alten Server gespeichert sind.

Die Option -r bewirkt, dass Dateien und Verzeichnisse rekursiv kopiert werden. Dank -v gibt das Programm scp aus, was es gerade macht.

3. Installation am neuen Ort konfigurieren

Die von WordPress benötigten Dateien befinden sich bereits am gewünschten Ort. Nun muss noch die zuvor exportierte Datenbank importiert werden. Dazu erstellen wir eine neue Datenbank und notieren uns den Datenbanknamen, den Datenbankbenutzer sowie das entsprechende Passwort.

Danach öffnen wir mit vim wp-config.php die Datei wp-config.php im Editor Vim, starten mit i (insert) den Editiermodus und ändern die Datenbank-Zugangsdaten:

// ** MySQL settings - You can get this info from your web host ** //
/** The name of the database for WordPress */
define('DB_NAME', 'Datenbankname');

/** MySQL database username */
define('DB_USER', 'Datenbankbenutzer');

/** MySQL database password */
define('DB_PASSWORD', 'Passwort');

Mit :wq (write und quit) speichern und schliessen wir die Datei.

Nun können wir die Datenbank per WP-CLI importieren:
wp db import name_der_datenbank.sql

Damit ist der Transfer abgeschlossen. Wenn die Domain bereits auf den neuen Server zeigt, ist die WordPress-Website unter der gewohnten Adresse erreichbar. Soll die Website doch unter einer neuen Domain erreichbar sein, genügt ein wp search-replace 'altedomain.tld' 'neuedomain.tld'.

Tipp: Falls sich mit dem Umzug der Benutzername Ihres Webhostings geändert hat, kann es vorkommen, dass noch ein veralteter Dateipfad in der Datenbank hinterlegt ist. Abhilfe schafft dann folgender WP-CLI-Befehl: wp search-replace '/alter/pfad' '/neuer/pfad'

Zum Abschluss löschen wir noch die Datei name_der_datenbank.sql, damit diese nicht öffentlich erreichbar ist:
rm name_der_datenbank.sql

Weitere Tipps zum Thema WordPress finden Sie auch in unserem Supportcenter.

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7 Kommentare

Jochen
Jochen 15. Dez. 2022 08:54

Für den Transfer nutzt man besser rsync als scp – ist schneller. Ausserdem würde der wp-content Ordner reichen.
Auf dem neuen Host kann man WordPress einfach mit wp-cli installieren und konfigurieren…

Unter Debian bspw. so…
sudo -u www-data wp core config –dbhost=localhost –dbname= –dbuser= –dbpass=” –dbprefix=
sudo -u www-data wp core install –url=”” –title=”” –admin_user=”” –admin_email=””

Philipp Zeder
Philipp Zeder cyon
27. Dez. 2022 10:54

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass rsync bei vielen anderen Anbietern nicht installiert ist. Selbstverständlich kannst du bei uns aber auch rsync anstatt scp nutzen. 😊

Theodor Imholz
Theodor Imholz 16. Aug. 2016 18:39

Hallo
Für Migration gibt’s ein Plugin, dass noch einfacher ist:
Duplicator.
Viele Grüsse
theo

Jochen
Jochen 15. Dez. 2022 08:55

Duplicator ist aber rein webbasiert… ein CLI-Ansatz ist schneller und – zumindest für Eingeweihte – einfacher, da skript- und damit reproduzierbar…

Philipp Zeder
Philipp Zeder cyon
17. Aug. 2016 17:52

Danke für den Hinweis, Theo.

Steven
Steven 16. Aug. 2016 13:18

Müssten nicht noch Pfade angepasst werden, die ggf. in der DB hinterlegt sind?
Teilweise sehe ich in der DB Sachen wie:
/home/hostingid/www/domain/…

Philipp Zeder
Philipp Zeder cyon
16. Aug. 2016 15:09

Hi Steven. Du hast recht, manche Plugins legen absolute Pfade in der Datenbank. Ist das bei der transferierten Installation der Fall, kann der Pfad ebenfalls mit search-replace aktualisiert werden. Der Befehl lautet dann so:

wp search-replace '/alter/absoluter/pfad' '/neuer/absoluter/pfad'