Don’t be evil

David Burkardt
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David Burkardt

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Veröffentlicht am 10. Feb. 2007

Aktualisiert am 29. Apr. 2024

Google behält für sich den Anspruch “Don’t be evil”. Seit kurzem dürfte Google diesem Credo aus der Sicht der Internet Service Provider wieder etwas näher gerückt sein.

Google bietet mit dem primär auf Geschäftskunden ausgerichteten “Google Apps” eine Palette von Diensten an, welche man unter einer eigenen Domain zusammenfassen kann.
Dazu gehören die beliebte GMail-Oberfläche, welche so nicht mehr an @gmail.com Adressen gebunden sein muss, sowie Google Talk, der Google Calendar und der Google Page Creator.
Letzterer ermöglicht es, aus einer Auswahl von vorgefertigten Templates eine Webseite zu erstellen und durch Google hosten zu lassen.
Dazu sollen weitere Dienste wie die Textverarbeitung Writely oder die Tabellenverarbeitung Spreadsheets das Online Office in Kürze erweitern.

Bis jetzt ist Google Apps kostenlos und bringt damit einige Firmen in ihren angestammten Geschäftsfeldern in Bedrängnis. Der im Office Umfeld zur Zeit im Unternehmensbereich noch kaum bestrittene Platzhirsch Microsoft beispielsweise sieht sich in Zugzwang und lanciert mit Office Live einen Dienst mit ähnlichen Funktionen.

Gerade auch Webhostern dürften auf Grund dieser jüngsten Entwicklungen Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben stehen, schliesslich kratzen solche Angebote auch an ihren Geschäftsfeldern.

Vor einigen Wochen orakelte ich über die Zukunft des Webhosting und kam dabei unter anderem zum Schluss, dass Giganten wie Google jedoch kaum eine Bedrohung darstellen werden.
Genau dies scheint sich nun zu bestätigen, denn laut einem Bericht des US-Magazin Business Week wird Google in Kürze eine Gebühr für Google Apps einführen.

Kann ein Dienst also nicht über Werbung finanziert werden — was bei Webhosting in der Regel der Fall ist, denn kaum jemand mag Werbung auf seiner Webseite — wird also auch Google die Hand aufhalten.

Nicht nur die Webhoster können aufatmen, auch den Kunden darf es freuen, denn solange der Wettbewerb durch eine Monopolstellung nicht zerstört wird, kann er weiterhin auf ein breites und persönliches Webhostingangebot vor der eigenen Tür zurückgreifen.

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1 Kommentare

Steven Wüthrich
Steven Wüthrich 12. Feb. 2007 08:25

Eine sehr interessante Analyse Ihres wirtschaftlichen Sektors.

Als Aussenstehender sehe ich dieses Thema aus einer anderen Perspektive und mit anderem (viel weniger) Hintergrundwissen, bin jedoch Ihrer Meinung im Bezug auf die derzeitige “Sicherheit” des Hosting Marktes.

Als Endkonsumment will ich eine flexible, sichere, nahe und langfristige Lösung, und diesbezüglich die techische Verantwortung soweit nötig und möglich abgeben. Meiner Ansicht nach sind diese Aspekte bei Gratisangeboten entweder schlichtweg nicht gegeben, oder in einer solchen Qualität und Individualität vorhanden wie etwa in der Ausstrahlung des täglichen Nachmittagprogrammes auf Deutschen Sendern.

Angesichts der heutigen Preise für qualitatives Hosting spricht kein Argument gegen Anbieter wie Sie.

Mittels der heutigen Vielfalt an clickAway- und WYSIWYG-Produkten schaffen es neu auch chronische Technik-DAUs ohne Weiteres, das Foto ihrer Katze oder die neuste Idee der Blogging Welt ins Netz zu stellen – hoffentlich auf den richtigen Server, aber wie Sie bereits angemerkt haben, sehen Sie dem Untergang noch lange nicht ins Auge :-D

Allen einen guten Start in die neue Woche und Gruss aus Bern